S-Bahnerin mit Power
Sabine Hamperl leitet 1.000 Triebfahrzeugführer. Ein Porträt.
Wie wird man zur Chefin der 1.000 Triebfahrzeugführer bei der S-Bahn Berlin? „Indem man ganz klein anfängt, dann immer dranbleibt und sich weiterentwickelt“, beschreibt Sabine Hamperl ihren beruflichen Werdegang.
Sie wuchs in einer Eisenbahnerwohnung auf, der Großvater arbeitete im Bahnbetriebswerk, der Vater steuerte Dampflokomotiven – eine Laufbahn als Eisenbahnerin wurde ihr durchaus in die Wiege gelegt. Dass sie einmal als Leiterin Betriebsmanagement für die Triebfahrzeugführer der Berliner S-Bahn verantwortlich sein würde, hat sie sich allerdings nicht träumen lassen, als sie 1977 in Berlin ihre Ausbildung zur Facharbeiterin für Eisenbahnbetrieb bei der Deutschen Reichsbahn begann.
Leiterin Betriebsmanagement
Stück für Stück nach oben
Diese Grundlagen gepaart mit einer mächtigen Portion Wissensdurst und einer hohen Lernbereitschaft kann man als Sabine Hamperls Erfolgsrezept bezeichnen. Sie ergriff jede Möglichkeit, die sich ihr bot, und scheute sich nicht vor Verantwortung. Bereits ein halbes Jahr nach dem Ende der Ausbildung leitete sie eine Fahrkartenverkaufstelle.
Es folgte ein berufsbegleitendes Studium in Dresden. Mit dem Abschluss als Diplom Wirtschaftsingenieurin in der Tasche arbeitete Hamperl 1989 zunächst im Personalbereich. Dann kam die nächste große Herausforderung, die ihr Arbeitsleben bis heute prägt:
Leiterin Betriebsmanagement
Die Chefin weiß, wovon sie spricht
Der S-Bahn ist sie seitdem treu geblieben, die Idee, zu einem anderen Betrieb zu wechseln, reizte sie nie. Warum auch? „Der Beruf, besonders der Umgang mit den Kollegen, macht mir so großen Spaß, und es gibt immer die Gelegenheit, Neues zu lernen. Als 2003 zum Beispiel die Frage gestellt wurde, wer aus dem Führungsteam einen Triebfahrzeugführerschein machen möchte, war ich sofort dabei.“
Das hat sich spätestens 2010 bezahlt gemacht, als Hamperl die Leitung des Betriebsmanagements übernahm: „Es war damals ein guter Zeitpunkt für mich, noch einmal etwas ganz anderes zu machen. Dabei haben mir meine erste Ausbildung, die äußerst vielfältig war, und der Führerschein sehr geholfen."
Leiterin Betriebsmanagement
Aktuell gibt es spannende Innovationen
Einen weiteren Wechsel nach zehn Jahren in diesem Job strebt die 59-Jährige nicht an, denn es ist gerade viel zu interessant: „Ich habe noch ein paar Dinge vor: Es sind viele Innovationen im Spiel. Mittels Tablets und modernen Fahrer-Assistenz-Systemen in den Führerständen verbessern sich die Arbeitsabläufe immer weiter, und dann kommen die neuen Fahrzeuge der Baureihe 483/484, auf denen die Mitarbeiter geschult werden müssen. Das sind spannende Aufgaben.“