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Einblicke in die Betriebszentrale

Ort mit Geschichte: Der Kund:innenbeirat war zu Gast in der Betriebszentrale S-Bahn in Halensee.

Spätsommerlicher Besuch: Gruppenbild der Besucher:innen vor dem historischen Klinkerbau
Spätsommerlicher Besuch: Gruppenbild der Besucher:innen vor dem historischen Klinkerbau

Der Beirat für Kund:innen wurde im Jahr 2007 von der S-Bahn Berlin eingerichtet. Er vertritt die Interessen der Fahrgäste und dient als Bindeglied zwischen Kund:innen und Unternehmen. Dazu trifft sich der Beirat jedes Quartal, um Schwerpunktthemen wie Qualität, Fahrgastinformation, Tarife, Sauberkeit, Service und Sicherheit zu besprechen und Anliegen an die S-Bahn Berlin aus Fahrgastsicht zu formulieren. Mitglieder des Beirats erhalten regelmäßig die Möglichkeit, die S-Bahn Berlin besser kennenzulernen.

In der Betriebszentrale (BZ) S-Bahn in Halensee stellen Fahrdienstleiter:innen digital die Weichen und Signale fast für den gesamten Berliner S-Bahn Verkehr. Daneben überwachen Netzkoordinator:innen, Disponent:innen und das Team der Notfallleitstelle die Abläufe der 3.000 Zugfahrten am Tag und greifen bei Notarzteinsätzen, Signalstörungen oder defekten Zügen ein.

Zu Beginn erläuterte Jens Hebbe die Abläufe in der Betriebszentrale S-Bahn Berlin.
Zu Beginn erläuterte Jens Hebbe die Abläufe in der Betriebszentrale S-Bahn Berlin.

Seit 2016 wird die Betriebszentrale von Jens Hebbe geleitet. Im Schulungsraum empfing er den Kund:innenbeirat und widmete sich nach der herzlichen Begrüßung den Besonderheiten der S-Bahn Berlin. Er erzählte von der rasanten Entwicklung der Stadt im Zuge der Industrialisierung, wobei sich das Berliner S-Bahn Netz als eigene Infrastruktur herausbildete.

Eine hohe Taktung im Nahverkehr wurde wichtig, da bereits zu den nunmehr historischen Zeiten viele Menschen in Berlin arbeiteten oder von den Vororten zu ihren Arbeitsplätzen in die Metropole pendelten. Dafür waren eigene Gleise für den Nahverkehr und unabhängig vom Fernverkehr erforderlich.

Derzeit werden im 340 Kilometer umfassenden S-Bahnnetz auf 16 S-Bahnlinien 1,3 Millionen Fahrgäste je Werktag befördert.

Jens Hebbe zeigte sich offen für viele Fragen der Teilnehmenden, die mitunter recht spezifisch waren, da sich die Mitglieder des Beirats ständig und intensiv mit der S-Bahn auseinandersetzen. Und so wurde rasch über Themen wie Störungsmanagement, Automatisierung im Bahnbetrieb oder über die Anforderungen an die Betriebszentrale S-Bahn Berlin als Teil der kritischen Infrastruktur gesprochen.

Nach der Einführung besuchte der Kund:innenbeirat die Bedienräume, wo Fahrdienstleiter:innen, Disponent:innen, Netzkoordinator:innen und die Notfallleitstelle Hand in Hand zusammenarbeiten.

Was dort auffiel, war die hohe Konzentration der Arbeitenden, die an ihren jeweiligen Bedienplätzen vor zahlreichen Flachbildschirmen saßen. Aus Laiensicht waren darauf viele bunte und blinkende Linien abgebildet, doch dahinter stehen zahlreiche Informationen. Das geübte Auge konnte sich hier einen Überblick über den S-Bahn-Bereich verschaffen, der gerade gesteuert wurde.

Stimmen aus dem Beirat für Kund:innen

Gerd Fiss

Gerd Fiss:

„Da ich seit Anfang an im Kundenbeirat bin, kenne ich die Räumlichkeiten der Betriebszentrale Halensee bereits, doch auch ich habe Neues erfahren. Es gibt den Verein „Tote Hunde e.V.“, der Totfunde von Tieren auflistet, die unter anderem auf Gleisen gefunden wurden. Der Verein hat zum Ziel, diese Tiere ihren Besitzern zuzuordnen, das ist eine gute Sache."

Harald Voß

Harald Voß:

„Seit 2023 bin ich Sprecher des Beirats. Heute habe ich einen guten Einblick in die Betriebszentrale und in das Zusammenspiel der Kräfte bekommen. Ich finde es wichtig, dass kundenfreundliche Lösungen für Probleme wie Verspätungen gefunden werden und dass die Kommunikation mit den Fahrgästen verbessert wird. Für uns wichtige Informationen kommen oft noch nicht am Bahnsteig an.“

Vincent Hathaway

Vincent Hathaway:

„Ich bin seit einem Jahr im Kundenbeirat, weil ich es liebe, mit der Bahn zu fahren und immer schon wissen wollte, was alles im Hintergrund passiert. Positiv finde ich, dass die S-Bahn Berlin auf Wünsche des Beirats eingeht, Ratschläge annimmt und gut zuhört. Die Abläufe innerhalb der Betriebszentrale sind mir bereits vertraut, da ich hier ein Praktikum absolviert habe."

Die für Steuerung der Züge verantwortlichen Fahrdienstleiter:innen berichteten dem Beirat für Kund:innen von ihrer Tätigkeit, die der von Fluglotsen ähnelt, nur dass sie keine Flugzeuge, sondern Zugbewegungen, Bahnübergänge und Weichenstellungen steuern, indem sie Weichen und Signale stellen und den Zugbetrieb überwachen.

Wie wird den Zügen Starterlaubnis gegeben, wie deren Halt erzwungen? Gibt es eine Kommunikation zwischen Fahrdienstleiter:innen und den Triebfahrzeugführenden auf der Strecke? Selbstverständlich ist diese jederzeit gewährleistet, ebenso wie der Austausch mit den Disponent:innen und den Netzkoordinator:innen, ihren unmittelbaren, im Nachbarraum arbeitenden Kolleg:innen.

Im engen Austausch

Die Disponent:innen verantworten neben dem Verwalten und Disponieren des Zugbetriebs das Störungsmanagement. Jede Zugverspätung muss von ihnen begründet werden. Gab es eine Triebfahrzeugstörung? Waren Personen im Gleis? Damit sich Züge bei einer Störung nicht stauen, leiten Disponent:innen Fahrzeuge um oder ziehen diese auf Anforderung bzw. in enger Abstimmung mit der Leitstelle in Schöneweide aus dem Verkehr.

Die Netzkoordinator:innen haben den Gesamtüberblick über den S-Bahn-Betrieb und setzen, je nach konkreter Situation, Prioritäten. Dabei beachten sie die zur Verfügung stehende Infrastruktur und stimmen sich eng mit der Leitstelle in Schöneweide ab, die die Fahrzeuge und Lokführer disponiert. Liegen z. B. nach einem Unwetter mehrere Bäume auf Gleisen der S-Bahn, entscheiden sie gemeinsam mit den Fachkolleg:innen der Infrastruktur, welcher Baum zuerst geräumt werden soll.

Jens Hebbe (vorn), Leiter der Betriebszentrale, führte die Gäste durch das historische Gebäude.
Jens Hebbe (vorn), Leiter der Betriebszentrale, führte die Gäste durch das historische Gebäude.

Der Rundgang fand seinen Abschluss in der Notfallleitstelle. Sie bearbeitet externe Ereignisse, die auf das System S-Bahn wirken, wie z.B. Personen, die sich im Gleis befinden. Bei Gefahrensituationen holt sie Notfallmanager:innen und gegebenfalls die Feuerwehr oder die Bundespolizei ins Boot.

Nach der Besichtigung wurde der Beirat für Kund:innen vor dem historischen Klinkerbau von Jens Hebbe verabschiedet und in einen schönen Berliner Spätsommerabend entlassen.

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Alles zum Quereinstieg als Fahrdienstleiter:in in in der Betriebszentrale S-Bahn Berlin gibt es auf dem Karriereportal der Deutschen Bahn:

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