Unsere neue S-Bahn

Das klassische Farbschema der Berliner S-Bahnen – Rubinrot unterhalb der Fenster, Senfgelb darüber – wurde für die neue S-Bahn behutsam angepasst und aufgefrischt. Der rote Streifen oberhalb der Fenster ist verschwunden, dafür wurden die Türen erstmalig schwarz lackiert. Diese schwarze Lackierung bietet mehr Kontrast und erleichtert Menschen mit Sehbehinderungen so den Einstieg.

Farbige Warnleuchten über den Türen, die in den klassischen Ampelfarben gehalten wurden, weisen die Fahrgäste darauf hin, ob der Zustieg noch möglich ist oder auf die nächste Bahn gewartet werden muss. Grünes Licht zeigt an, dass die Türen geöffnet werden können. Blinkt das Licht grün, öffnen sie sich gerade. Rotes Licht zeigt an, dass die Türen nicht geöffnet werden können. Bei Rot blinkendem Licht schließen sich die Türen gerade, bitte nicht mehr ein- oder aussteigen.

Die blauen Sitzpolster mit den dunkelblauen Karos dürften Ihnen bereits bekannt vorkommen – aus den Regio-Zügen der Deutschen Bahn und den sanierten Zügen der Baureihe 481. Insgesamt stehen in der neuen S-Bahn pro Viertelzug (zwei Wagen) 80 freischwebende ergonomisch geformte Sitze mit mehr Beinfreiheit und Platz unter dem Sitz für Gepäck und Einkäufe zur Verfügung.

Horizontale und vertikale Haltestangen in den Zügen gibt es praktisch so lange wie es S-Bahnen gibt. Als erste S-Bahn im aktuellen Fuhrpark wurden in der neuen Baureihe 483/484 zusätzlich auch Halteschlaufen verbaut, die für noch mehr Standfestigkeit während der Fahrt sorgen.

Unsere neue S-Bahn verfügt über ein modernes Fahrgastinformationssystem, das Sie stets mit aktuellen Informationen zum Fahrtverlauf versorgt. Erstmals wurden dazu an mehreren Fenstern seitliche Monitore angebracht, die den Linienverlauf als Perlschnur, Ihre Umsteigemöglichkeiten und die jeweiligen Abfahrtzeiten anzeigen.

Wird der Notruftaster durch einen Fahrgast gedrückt oder die Notbremse gezogen, ist eine anlassbezogene Videoüberwachung des Fahrgastraums möglich. Sollte es zu Notfällen kommen, kann sich die Sicherheitsleitstelle auf die Kameras aufschalten, die Situation im Fahrgastraum einschätzen und Hilfe besser koordinieren.

Die dunklere Färbung des Einstiegsbereichs hebt sich vom Rest des Fußbodens ab und soll Menschen mit Sehschwäche so die Orientierung erleichtern. Und bitte halten Sie den gelben Streifen an den Türen frei, wenn Sie das Türschließsignal hören, damit die Türen sich automatisch schließen können und die Weiterfahrt nicht verzögert wird. Das ist wichtig, weil in der neuen S-Bahn eine Lichtschranke die Türen steuert.

Die großen Mehrzweckbereiche am Anfang und Ende eines jeden Zuges bieten mehr Platz für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder. Piktogramme z.B. unter den Klappsitzen weisen darauf hin, welche Gruppe bei der Nutzung Vorrang hat. Im Vordergrund steht das neue Rollstuhl-Piktogramm, welches außen groß am Fenster wie auch im Innenraum auf dem Boden angebracht wurde - hier sogar im kontrastreichen Knallgelb.

Bislang mussten die Triebfahrzeugführer*innen wie im Auto in den Außenspiegel blicken, um sich zu vergewissern, dass beim Ein- und Ausstieg der Fahrgäste alles reibungslos verläuft. Bei den Fahrzeugen der neuen Baureihe 483/484 bieten seitlich an jedem Viertelzug angebrachte Außenkameras den Triebfahrzeugführer*innen so einen besseren Überblick.

Die Servicesäule im Mehrzweckbereich besitzt mehrere Funktionen, die vor allem Rollstuhlfahrer*innen eine bessere Kommunikation ermöglichen. Mit dem Taster „Hilfe“ an der Sprechstelle kann bei Notfällen Kontakt zur Sicherheitszentrale aufgenommen werden. Mit dem blauen Taster können Rollstuhlfahrer*innen Unterstützung beim Aussteigen anfordern. Der gelbe Taster baut eine Sprechverbindung zur Service-Zentrale auf, um z.B. eine Verschmutzung des Wagens zu melden oder Fragen zu stellen.

Fast könnte man sich im Führerstand der neuen S-Bahn wie im Cockpit eines Flugzeugs wähnen. Von hier aus steuern die Triebfahrzeugführer*innen nicht nur den Zug, sondern haben auch alle für die Fahrt relevanten Informationen im Blick. Im Gegensatz zu älteren Baureihen wurde das Design komplett überarbeitet und bietet nun z.B. eine intuitivere Bedienung und mehr Echtzeitinformationen.